Stimmtherapie nach der Lichtenberger® Methode
Modul 5: Körper - KOMPAKT
Köln/Präsenz
Die Stimme ist ein körpereigenes Instrument – deshalb ist Körperarbeit in der Stimmtherapie unerlässlich. Eine eingeschränkte oder kompensatorische Glottisfunktion steht immer im Wechselspiel mit unserem muskulären Gesamtsystem – insbesondere mit den Artikulatoren, dem Ansatzrohr und dem Bewegungsapparat. Verspannungen in Zunge, Kiefer, Nacken oder Schultergürtel, eine eingeschränkte Beweglichkeit von Atlas oder Kiefergelenk sowie funktionelle Muster in Beckenboden, Zwerchfell oder sogar den Fußsohlen wirken systemisch auf das phonatorische und respiratorische Geschehen ein.
Auch wir TherapeutInnen haben einen Körper – und sind oft selbst auf der Suche nach sanften Wegen aus Verspannungen und Überlastung. Dieses Modul lädt dazu ein, die eigenen körperlichen Ressourcen zu stärken – für mehr Leichtigkeit in der Stimme und im therapeutischen Tun.
Wir widmen uns theoretisch und praktisch der Auflösung solcher Kompensationen – mit dem Ziel, die Stimmfunktion in ihre physiologische Balance zurückzuführen. Dabei verbinden wir funktionale Stimmarbeit mit körpertherapeutischen Ansätzen wie Feldenkrais, Faszientraining, Yoga oder Sensomotorics® nach Beate Hagen.
Inhalte und Ziele:
- Vertiefung der stimmphysiologischen Prinzipien in Theorie und Praxis: Zusammenhänge von Artikulatoren, pharyngealer Konstriktorenkette, Kaumuskulatur, Schultergürtel und Diaphragmenkette
Beuge- und Streckschlingen, Start- und Stoppmuster im Zusammenhang mit M. vocalis und M. cricothyroideus
- Kennenlernen und Erleben von sensomotorischen und mentalen Stimuli zur Regulation der Stimmfunktion
- erfahrungsbasierte Übungen zur Verbesserung von sensorischer Wahrnehmung, funktionalem Hören und stimmlicher Selbstregulation – in Gruppen- und Einzelsequenzen
Zielgruppe: Fachleute aus der Logopädie, Linguistik, Sprachtherapie, Gesangspädagogik
Bitte beachten Sie: Anmeldungen können nur während unserer Bürozeiten MO-DO 08:00-16:00, FR 08:00-13:00 Uhr bearbeitet werden.
Gross, S. (1997): Die funktionale Stimmpädagogik nach Gisela Rohmert in der logopädischen Stimmtherapie. Forum Logopädie
Jacoby, P. (1987): Die Doppelventilfunktion des Kehlkopfs und ihre Bedeutung für die Phonation. in: Gundermann (Hrsg.): Aktuelle Probleme der Stimmtherapie. Stuttgart: Gustav Fischer Verlag
Kruse, E. (1991): Funktionale Stimmtherapie - Therapeutisch-konzeptionelle Konsequenz der laryngealen Doppelventilfunktion. Thieme: Sprache Stimme Gehör
Kruse, E. (2001): Postoperative und postrehabilitative Ersatzphonationsmechanismen. In: Böhme (Hrsg.): Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen. Bd. 2, München: Urban und Fischer
Reid, C. L. (1994): Funktionale Stimmentwicklung. Zweck und Bewegungsablauf von Stimmübungen. Mainz: Schott
Rohmert, G. (1991): Der Sänger auf dem Weg zum Klang. Lichtenberger Musikpädagogische Vorlesungen. Köln: O. Schmidt
Rohmert, G.: Darstellung der Entwicklung einer spezifisch klangorientierten Musikpädagogik des Lichtenberger Instituts für Gesang und Instrumentalspiel
Rohmert, W. (Hrsg.) (1991): Grundzüge des funktionalen Stimmtrainings., 6. unveränd. Aufl. Dokumentation Arbeitswissenschaft Bd. 12, Köln: O. Schmidt
Rohmert, G. & Landzettel, M. (2008): Wege zur Resonanz. Musiktherapeutische Umschau, 29, 3 Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
Rohmert, G. & Landzettel, M. (2015): Lichtenberger Dokumentationen. Band 1. Lichtenberg: Lichtenberger® Verlag
Rohmert, G. & Landzettel, M. (2016): Lichtenberger Dokumentationen. Band 2. Lichtenberg: Lichtenberger® Verlag
Sowodniok, U. (2013): Stimmklang und Freiheit. Zur auditiven Wissenschaft des Körpers. Bielefeld: Transcript
210,00 €*
freie Plätze vorhanden
Seminar-Nr.: | 2640-KB |
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Seminarort: | Köln |
Datum: | So. 04.10.2026 | 09:00 - 16:30 |
Punkte: | 8 |
Theorie: | 4 |
Praxis: | 4 |
Über Katharina Feldmann
Katharina Feldmann ist Stimmexpertin, Dipl.-Logopädin, lehrbefähigte Lichtenberger® Stimmpädagogin sowie NLP-Trainerin und arbeitet als Dozentin und spezialisierte Stimmtherapeutin. Staatsexamen in Marburg 1997, Studium der Lehr- und Forschungslogopädie mit Diplom-Abschluss an der RWTH-Aachen, langjährige Tätigkeit als Lehrlogopädin und Schulleiterin an der Lehranstalt in Krefeld, später Duisburg, klinische Tätigkeit in der Phoniatrie/Pädaudiologie der Uniklinik Köln. Seit 2007 hält sie Seminare und Vorträge für Universitäten, Berufsverbände, Kliniken und Fortbildungsinstitute in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ihr Schwerpunkt ist die „Ganzheitlich-funktionale Stimmtherapie".