Sprachsystematisches Aphasiescreening (SAPS) - SAPS-basierte Diagnostik und Therapie
Das Sprachsystematische Aphasiescreening (SAPS) ist ein neuartiges Testverfahren, mit dem die psycholinguistischen Domänen Phonologie/Phonetik, Lexikon/Semantik und Morphologie/Syntax auf verschiedenen Schwierigkeitsstufen sowohl in rezeptiver als auch in expressiver Modalität bei Personen mit Aphasie überprüft werden können. Die Aufgabenstellungen und modalitätsspezifischen sprachlichen Ebenen (Module) des Screenings sind modelltheoretisch begründet. Basierend auf dem individuellen SAPS-Leistungsmuster können konkrete Störungsschwerpunkte und erhaltene Ressourcen identifiziert, die Leistungsentwicklung für geübte und nicht geübte Materialien/Aufgaben erfasst und die Wirksamkeit der Behandlung psychometrisch gesichert festgestellt werden. Das SAPS wurde erfolgreich als Diagnostikinstrument in einer multizentrischen, randomisiert-kontrollierten Studie eingesetzt (FCET2EC) und anhand der Studiendaten umfangreich validiert und normiert; gemeinsam mit seinem kommunikativ-pragmatischen Pendant (KOPS) diente es als Ausgangspunkt des Therapiemanuals „Evidenzbasierte sprachsystematische und kommunikativ-pragmatische Aphasietherapie - ESKOPA-TM". Das Seminar führt in die Durchführung, Auswertung und Interpretation des SAPS sowie die Ableitung von Therapiezielen ein und gibt zudem einen kurzen Einblick in die entsprechende SAPS-basierte sprachsystematische Aphasietherapie.
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Diagnostik- und Therapiematerial:
Bruehl, S., Huber, W., Longoni, F., Schlenck, K.-J. & Willmes, K (2022). Sprachsystematisches Aphasiescreening (SAPS). Göttingen: Hogrefe.
Glindemann, R., Zeller, C. & Ziegler, W. (2018). KOPS - Kommunikativ-pragmatisches Screening für Patienten mit Aphasie. Untersuchung verbaler, nonverbaler und kompensatorisch-strategischer Fähigkeiten. Hofheim: NAT-Verlag.
Grewe, T., Baumgärtner, A., Bruehl, S. Glindemann, R., Domahs, F., Regenbrecht, F. Schlenck, K.-J. & Thomas, M. (2020). Evidenzbasierte sprachsystematische und kommunikativ-pragmatische Aphasietherapie (ESKOPA-TM). Göttingen: Hogrefe.
Sekundärliteratur:
Blömer, F., Pesch, A., Willmes, K., Huber, W., Springer, L. & Abel, S. (2013). Das sprachsystematische Aphasiescreening (SAPS): Konstruktionseigenschaften und erste Evaluierung. Zeitschrift für Neuropsychologie, 24(3), 139-148.
Breitenstein, C., Grewe, T., Flöel, A., Ziegler, W., Springer, L., Martus, P., Huber, W., Willmes, K., Ringelstein, E.B., Haeusler, K.G., Abel, S., Glindemann, R., Domahs, F., Regenbrecht, F., Schlenck, K.-J., Thomas, M., Obrig, H., de Langen, E., Rocker, R., Wigbers, F., Rühmkorf, C., Hempen, I., List, J. & Baumgärtner, A. (2017). Intensive speech and language therapy improves everyday verbal communication in chronic post-stroke aphasia: A prospective randomised controlled healthcare trial (FCET2EC). Lancet, 389(10078), 1528-1538.
Breitenstein, C., Grewe, T., Flöel, A., Ziegler, W., Springer, L., Martus, P. & Baumgärtner, A. (2014). Wie wirksam ist intensive Aphasietherapie unter regulären klinischen Bedingungen? Die deutschlandweite Aphasieversorgungsstudie FCET2EC. Sprache, Stimme, Gehör 38, 14-19.
Glindemann, R. & Ziegler, W. (2017). Kommunikativ-pragmatisches Screening. Sprache, Stimme, Gehör, 41(2), 102-107.
Krzok, F., Chwalek, V., Niemann, K., Willmes, K., & Abel, S. (2018). The novel language-systematic aphasia screening SAPS: Screening-based therapy in combination with computerised home-training. International Journal of Language & Communication Disorders 53(2), 308-323.
220,00 €*
freie Plätze vorhanden
| Seminar-Nr.: | 2647-ONE |
|---|---|
| Seminarort: | Online |
| Datum: | Fr. 20.11.2026 | 09:00 - 17:00 |
| Punkte: | 4 |
| Theorie: | 3 |
| Praxis: | 5 |
Über PD Dr. Stefanie Brühl
Priv.-Doz. Dr. Stefanie Bruehl (geb. Abel):
2001 Magisterabschluss in Deutscher Philologe, Philosophie und Politischer Wissenschaft. 2002-2003 klinische Arbeit als Sprachtherapeutin und 2003-2006 Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes. 2006-2014 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Uniklinikum Freiburg und am Universitätsklinikum RWTH Aachen (UKA). 2007 Promotion. Beginnend mit Habilitation 2012 bis 2021 Privatdozentin am UKA. 2013-2014 Stellvertretende Leiterin der Sprachambulanz am UKA und Professorin für Neuropsychologie und Neurolinguistik der SRH Fachhochschule für Gesundheit Gera. 2015 Anerkennung als Klinische Linguistin (BKL). 2015-2019 Clinical Senior Lecturer in Cognitive Neuroscience of Speech and Language an der University of Manchester (UoM). 2019-2025 Leiterin der Sprach- und Musiktherapie an der (St.) Mauritius Therapieklinik in Meerbusch sowie bis 2022 Honorary Clinical Senior Lecturer (UoM). 2021 Umhabilitation an die Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf. Derzeit Privatdozentin für Kognitive Neurowissenschaften und Medizinische Psychologie an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Gastwissenschaftlerin in der Klinischen Kognitionsforschung am UKA (seit 2015), sowie selbstständig tätig.
Arbeitsschwerpunkte: Entwicklung und Evaluierung neuer Methoden zur Diagnostik und Behandlung von Sprach- und Sprechstörungen bei Aphasie nach Schlaganfall und bei Demenz, basierend auf modelltheoretischen, computationalen und/oder neurowissenschaftlichen Grundlagen.