Kognitive Kommunikationsstörungen (CCDs) - eine Einführung
Diagnostik und Therapie im Schweregrad-Spektrum
online
Häufige Folgen erworbener Hirnschädigungen sind sprachlich-kommunikative Einschränkungen. Ein beachtlicher Teil dieser Auffälligkeiten lässt sich nicht als sprachsystematische Störung im Sinne einer Aphasie klassifizieren. Einschränkungen zeigen sich vielmehr in pragmatisch-kommunikativen Fähigkeiten: So verlieren PatientInnen bspw. den „roten Faden" im Gespräch, haben Schwierigkeiten beim Verständnis von Sarkasmus oder missachten das Turn-Taking. Ursächlich für diese Auffälligkeiten scheinen nicht-sprachliche, kognitive Beeinträchtigungen in den Bereichen Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Exekutivfunktionen und/oder Soziale Kognition. Kognitive Kommunikationsstörungen (Cognitive Communication Disorders, CCDs) manifestieren sich dabei in einem weiten Spektrum unterschiedlicher Schweregrade und sind, bedingt durch die häufig variierende Neuropathologie im klinischen Erscheinungsbild, interindividuell stark heterogen.
Weniger als 50% der Betroffenen mit kommunikativen Auffälligkeiten nach erworbener Hirnschädigung werden sprachtherapeutisch versorgt. Ein Grund dafür liegt in einem fehlenden Bewusstsein für das Störungsbild, in einer unklaren Terminologie, einer mangelnd spezifischen und sensitiven Diagnostik sowie in der Ermangelung zielgerichteter therapeutischer Ansätze. Das Online-Seminar gibt einen einführenden Überblick über theoretische Grundlagen zu CCDs. Diagnostische und therapeutische Ansätze werden einführend an Praxisbeispielen vorgestellt.
Bitte beachten Sie: Anmeldungen können nur während unserer Bürozeiten MO-DO 08:00-16:00, FR 08:00-13:00 Uhr bearbeitet werden.
Büttner, J., & Glindemann, R. (2019). Kognitive Kommunikationsstörungen (1. Auflage). Fortschritte der Neuropsychologie: Band 19. Göttingen: Hogrefe.
Quinting, J., Stenneken, P., Rubi-Fessen, I., & Jonas, K. (2023). Diagnostik Subtiler Kognitiver Kommunikationsstörungen nach Schädel-Hirn-Trauma. Forum Logopädie, 37 (7), 14-19.
Regenbrecht, F. & Guthke, T. (2017). Kognitive Kommunikationsstörungen in der Sprachtherapie und der Neuropsychologie. Aphasie und verwandte Gebiete, 1, 16-30.
100,00 €*
freie Plätze vorhanden
Seminar-Nr.: | 2604-ONE-DBL |
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Seminarort: | Online |
Datum: | Mi. 21.01.2026 | 17:00 - 20:15 |
Punkte: | 2 |
Theorie: | 3 |
Praxis: | 1 |
Über Jana Quinting
Dr. Jana Quinting studierte Sprachtherapie (Universität zu Köln) und Lehr- und Forschungslogopädie (RWTH Aachen). Sie promovierte an der Universität zu Köln zum Thema „Sozial-kommunikative Kompetenz nach Schädel-Hirn-Trauma". Zurzeit ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität zu
Köln in Forschung und Lehre sowie als fachliche Leitung des Forschungsinstituts für Sprachrehabilitation tätig. Sie ist Mitglied des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten wissenschaftlichen Netzwerks „Kognitive Kommunikationsstörungen nach Schädel-Hirn-Trauma -- Die Interaktion von Sprache, Kognition und Verhalten aus interdisziplinärer Perspektive“.
Über Ilona Rubi-Fessen
Dr. Ilona Rubi-Fessen hat Lehr- und Forschungslogopädie an der RWTH Aachen studiert, wo sie auch 2016 zum Thema „Repetitive transkranielle Magnetstimulation bei akuter Aphasie" promovierte. Sie arbeitet seit 1999 als Logopädin und Fachsupervisorin für Aphasie in der Neurologischen Rehabilitationsklinik RehaNova Köln schwerpunktmäßig mit Menschen mit Aphasien und Kognitiven Kommunikationsstörungen. Seit 2017 ist sie zusätzlich in Lehre und Forschung sowie als fachliche Leitung der Beratungsstelle für Sprachrehabilitation an der Universität zu Köln tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind akute Aphasien und der Einsatz der nicht-invasiven Hirnstimulation bei Aphasie.