Numerusinformation vereinfacht d. Satzverständnis: Querschnittsunters. z. Verständniserwerb v. transitiven Sätzen m. Wortstellungsvariation
Zusammenfassung: Sätze mit einer nicht-kanonischen Wortstellung (d. h. für das...
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Produktinformationen "Numerusinformation vereinfacht d. Satzverständnis: Querschnittsunters. z. Verständniserwerb v. transitiven Sätzen m. Wortstellungsvariation"
von Maja Stegenwallner-Schütz, Flavia Adani
Zusammenfassung:
Sätze mit einer nicht-kanonischen Wortstellung (d. h. für das Deutsche, dass deren Wortstellung nicht der Subjekt-Verb-Abfolge im Hauptsatz entspricht) werden im unauffälligen Spracherwerb erst spät erworben. Kinder mit Sprachauffälligkeiten haben oft noch im Schulalter Schwierigkeiten, diese Sätze korrekt zu verstehen. Neuere Arbeiten haben aber gezeigt, dass Unterschiede in den markierten morphosyntaktischen Eigenschaften der Nomen (z. B. Numerus) das Verständnis komplexer transitiver Sätze vereinfachen können (z. B. wenn eines singularisch ist und das andere pluralisch). Wir berichten zwei Studien zum Verständnis von deutschen und englischen Sätzen mit kanonischer und nicht-kanonischer Wortstellung, in denen das Satzverständnis mit Satz-Bild-Zuordnungsaufgaben untersucht wurde. Die Studien haben zum Ziel
(a) den vereinfachenden Einfluss eines Numerusunterschiedes auf Objekt-Verb-Subjekt-Abfolgen zu replizieren und dabei einen Entwicklungsverlauf abzubilden und
(b) mit Kindern mit einer spezifischen Sprachentwicklungsstörung (SSES) zu überprüfen, ob sie trotz einer Sprachentwicklungsstörung von Numerusunterschieden hinsichtlich des Satzverständnisses profitieren. Dabei zeigen die Kinder ein besseres Verständnis von Sätzen, in denen sich der Numerus des Subjekts (und entsprechend die Numerusmarkierung des Verbs) von dem des Objekts unterscheidet (Singular und Plural, wie z. B. Der Oma winken die Polizisten), im Vergleich zu solchen Sätzen, in denen Subjekt und Objekt den gleichen Numerus haben. Numerusunterschiede vereinfachen sowohl das Satzverständnis von drei- bis sechsjährigen unauffällig entwickelten Kindern als auch das von Kindern mit einer SSES. Aus diesen Ergebnissen lassen sich therapeutische Vorgehensmöglichkeiten ableiten, die der Behandlung des eingeschränkten Verständnisses komplexer nicht-kanonischer Sätze dienen. Für die Behandlung komplexer Sätze wäre es nach einem entwicklungsorientierten Ansatz sinnvoll, Sätze mit unterschiedlicher Numerusmarkierung für Subjekt und Objekt vor denen mit demselben Numerus von Subjekt und Objekt einzubeziehen.
Abstract:
Non-canonical word order sentences are acquired late in typical development and remain difficult for school-age children with language impairment. Recent psycholinguistic studies have shown that dissimilarities among the morphosyntactic properties of nouns (e.g., number) can help to correctly interpret complex transitive sentences (if one noun is singular and the other one is plural). By means of two studies investigating canonical and non-canonical sentences with sentence-picture-matching tasks in German and English, we aim to show that (a) number dissimilarity facilitates the comprehension of OVS sentences in German among typically developing children and that (b) also children with Specific Language Impairment (SLI) benefit from number dissimilarity in terms of improved comprehension, despite their sentence comprehension difficulties. Higher accuracy scores are observed in those conditions where subject and object nouns (and related verbs) have a different number (one is singular, the other is plural) compared to those conditions where both nouns are singular. The effect of number dissimilarity holds for 3-6 year-old typically developing children as well as for older children with SLI. We argue that number dissimilarity on nouns and verbs facilitates the comprehension of non-canonical sentences. This property can be deployed with children with (or at risk of) language impairment to enhance their comprehension abilities. We propose that the preserved sensitivity to number dissimilarities can be used as a basis to acquire more complex and later acquired structures. Our recommendation is that the intervention on non-canonical sentences where the subject and object are dissimilar in terms of number shall precede the treatment of similar structures where subject and object have the same number.
Schlüsselwörter: Verständnis komplexer Sätze, Numerusmarkierung, Spracherwerb, spezifische Sprachentwicklungsstörungen, entwicklungsorientierter Ansatz
Keywords: Comprehension of complex sentences, Number marking, Language development, Specific Language Impairment, Development-oriented approach
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Dieser Artikel wurde in der Fachzeitschrift Logos veröffentlicht. Ausgabe 2/2017 DOI-Nr....
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Inhalt:
Dieser Artikel wurde in der Fachzeitschrift Logos veröffentlicht.
Ausgabe 2/2017 DOI-Nr. 10.7345/prolog-1702096
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