Sprachentwicklung bei Late Talkern

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    10.7345/prolog-1604256
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Zusammenfassung: In der Studie wird untersucht, wie die Sprachentwicklung von deutschsprachig... mehr
Produktinformationen "Sprachentwicklung bei Late Talkern"

von Philipp Kühn, Steffi Sachse, Waldemar von Suchodoletz

Zusammenfassung:
In der Studie wird untersucht, wie die Sprachentwicklung von deutschsprachig aufwachsenden Late Talkern (LT) im Vergleich zu Nicht-Late Talkern (N-LT) bis zum Einschulungsalter verläuft. Geklärt werden soll, wie groß das Entwicklungsrisiko bei LT ist, ob zweijährige Kinder mit Sprachleistungen im unteren Grenzbereich (Grenzfälle; GF) Risikokinder sind und ob auch bei N-LT im Kindergartenalter Sprachauffälligkeiten auftreten. Zu vier Untersuchungszeitpunkten (2;1, 3;1, 4;7, 5;10 Jahre; Monate) wurden mit standardisierten Tests bei 43 LT, 38 N-LT und 25 GF produktiver Wortschatz und Grammatik sowie das Sprachverständnis beurteilt. Trotz einer anfänglich erheblichen Besserungstendenz lagen die Sprachfähigkeiten der LT im Mittel auch noch im Einschulungsalter unter dem Niveau der N-LT. Bei jedem dritten ehemaligen LT waren Sprachauffälligkeiten nachweisbar (bei 16% Sprachschwächen und bei 19% eine umschriebene Sprachentwicklungsstörung). Die Sprachleistungen der GF unterschieden sich im Einschulungsalter nicht signifikant von denen der N-LT. N-LT erreichten durchgehend die besten Sprachleistungen. Doch auch in dieser Gruppe wurden im Verlauf vereinzelt Sprachauffälligkeiten beobachtet. Ein verspäteter Sprechbeginn ist ein Hinweis auf geringe sprachliche Fähigkeiten und ein erhöhtes Risiko für Sprachentwicklungsstörungen. Wegen der großen Bedeutung von Sprachkompetenz wird eine frühzeitige Sprachförderung empfohlen, z. B. eine systematische Anleitung der Bezugspersonen zu sprachförderndem Verhalten. Zweijährige Kinder mit Sprachleistungen im unteren Grenzbereich holen den Rückstand im dritten Lebensjahr weitgehend auf und haben später ähnliche Sprachfähigkeiten wie N-LT. Bei N-LT und GF werden vereinzelt Spätmanifestationen von umschriebenen Sprachentwicklungsstörungen (USES) beobachtet. Um Kinder mit USES, die keine LT sind, frühzeitig zu erkennen, sollte deshalb nicht nur im Alter von zwei, sondern auch von drei und vier Jahren ein generelles Sprachscreening erfolgen.
Abstract:
In this study, the language development of German speaking late talkers (LT) compared to non-late talkers (N-LT) was investigated until preschool age. The aim of the study was to determine the degree of developmental risk in LTs and in two-year-old children who present with language skills at the lower threshold of language development. Furthermore, it was examined whether language disorders also occur in N-LTs at preschool age. Productive vocabulary and grammar as well as language comprehension were assessed utilizing standardized tests in 43 LTs, 38 N-LTs and 25 LLDs at four ages (2;1, 3;1, 4;7, 5;10 years;months). At the age of five years, average language skills of LTs were below the level of N-LTs despite a significant improvement initially. Every third LT displayed language difficulties (16 percent presented with low language skills, 19 percent presented with SLI). The language skills of LLDs did not differ significantly from those of N-LTs at school entry. As a group, N-LTs achieved consistently higher scores than LTs or LLDs on language measures. However, even in the N-LT group, language difficulties were observed in some cases. Developmental language delay is an indication of poor language abilities and a risk for later developmental language disorders. Two-year-olds with language skills at the lower threshold of language development mainly catch up to their peers and later present with similar language skills as N-LT. Late manifestations of language disorders are observed in some N-LTs and LLDs. Because of the importance of language competence, an early intervention is recommended for LT, for example a caregiver-based language intervention. A general language screening should not only be administered at age two, but also at ages three and four to detect children with SLI, who are N-LTs early.
Schlüsselwörter: SpätsprecherInnen, Sprachentwicklung, Längsschnittstudie, Prognose
Keywords: late talker, language development, longitudinal study, long-term outcomes
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Dieser Artikel wurde in der Fachzeitschrift Logos veröffentlicht. Ausgabe 4/2016 DOI-Nr.... mehr
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Dieser Artikel wurde in der Fachzeitschrift Logos veröffentlicht.
Ausgabe 4/2016 DOI-Nr. 10.7345/prolog-1604256
 
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