Kann eine methodenintegrierende globale Sprechrestrukturierung negative Emotionen mindern?
Zusammenfassung: Nach vorherrschender Meinung mindert eine globale Sprechrestrukturierung wie...
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Produktinformationen "Kann eine methodenintegrierende globale Sprechrestrukturierung negative Emotionen mindern?"
von Harald A. Euler, Kristina Anders, Anna Merkel, Alexander Wolff von Gudenberg
Zusammenfassung:
Nach vorherrschender Meinung mindert eine globale Sprechrestrukturierung wie das Fluency Shaping die stotterbegleitenden negativen, belastenden und kommunikationsbeeinträchtigenden Emotionen nicht oder nur unzureichend. Vielmehr seien neben den sprechrestrukturierenden Übungsprogrammen zusätzlich therapeutische Maßnahmen erforderlich, etwa eine kognitive Verhaltenstherapie, um den therapie-induzierten Gewinn an Sprechflüssigkeit in der alltäglichen Anwendung abzusichern und Rückfälle zu mindern. In der vorliegenden Untersuchung wurden 122 erwachsene sowie 58 jugendliche Personen, die stotterten und eine Behandlung durch eine methodenintegrierende globale Sprechrestrukturierung erhalten hatten, vor der Intensivtherapie, nach Ende der zwölfmonatigen Erhaltungsphase sowie weitere zwölf Monate später mit der deutschen Version des OASES-Fragebogen (Overall Assessment of Speaker's Experience with Stuttering) untersucht. Von Messzeitpunkt 1 (vor Intensivkurs) zu Messzeitpunkt 2 (Ende der Erhaltungsphase nach 12 Monaten) sowie zu Messzeitpunkt 3 (24 Monate nach Intensivkurs) reduzierten sich die Stotterhäufigkeiten wie erwartet mit großer Effektstärke. Die OASES-Werte jedoch verbesserten sich noch mehr, auch bei denjenigen Items, die speziell negative Emotionen sowie angst-induzierte Vermeidung von Sprechsituationen und Furcht vor negativer sozialer Bewertung betrafen. Bei den jugendlichen KlientInnen war die Reduktion der OASES-Werte etwas geringer als bei den Erwachsenen. Ein partieller Rückfall nach der Erhaltungsphase, wie in den Stotterhäufigkeiten üblich, war bei den OASES-Werten nicht zu beobachten. Eine umfassende methodenintegrierende Behandlung mit Fluency Shaping, die neben individuellen Sprechübungen auch Gruppensitzungen und verschiedene verhaltenstherapeutische In-vivo-Übungen in Alltagssituationen einbezieht, erfordert nicht zwingend beziehungsweise nur für einzelne KlientInnen eine zusätzliche explizite kognitive Verhaltenstherapie. Der Einbezug angstreduzierender Maßnahmen sollte aber selbstverständlicher Bestandteil jeder Übungstherapie des Stotterns sein.
Abstract:
According to prevalent opinion, a global speech restructuring treatment of stuttering, such as fluency shaping, does not-or only insufficiently-reduce the negative, disturbing and communication-impairing emotions related to stuttering. In addition to speech restructuring exercises, therapeutic procedures, such as cognitive behavioural therapy, are considered obligatory in order to secure fluency gains in daily situations and to reduce relapse. In the current study 122 adults and 58 adolescents who underwent an integrative global speech restructuring treatment of their stuttering (Kassel Stuttering Therapy), were administered a German version of the OASES questionnaire (Overall Assessment of the Speaker's Experience with Stuttering) before the intensive in-patient treatment, 12 months later at the end of the maintenance phase and 24 months after the intensive treatment. From the first assessment (before therapy) to 24 months later (12 months after the last therapeutic intervention) the stuttering frequencies were, as expected, reduced with large effect sizes. The OASES scores, however, improved even more, also on items about negative emotions, anxiety-inducing speech situations and fear of negative social evaluations. For the adolescent participants the reduction in OASES scores was numerically less than for adult participants. A partial relapse after the maintenance phase, which is common for fluency gains, was not observed in the OASES measures. A comprehensive fluency shaping treatment which integrates not only speech exercises but also group sessions and a variety of desensitising in-vivo practices into daily life situations does not require an additional and explicit cognitive behaviour therapy, except for a small number of clients. Nonetheless, anxiety-reducing components ought to be an indispensable ingredient of any comprehensive stuttering treatment.
Schlüsselwörter: Stottern, Fluency Shaping, OASES, stotterbegleitende Emotionen, Kognitive Verhaltenstherapie
Keywords: Stuttering, fluency shaping, OASES, stuttering-related emotions, cognitive behaviour therapy
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Dieser Artikel wurde in der Fachzeitschrift Logos veröffentlicht. Ausgabe 2/2016 DOI-Nr....
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Dieser Artikel wurde in der Fachzeitschrift Logos veröffentlicht.
Ausgabe 2/2016 DOI-Nr. 10.7345/prolog-1602084
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