Latenzmessungen in der Diagnostik diskreter Benennstörungen
Zusammenfassung: Bei neurologischen PatientInnen häufig noch vorliegende diskrete...
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Produktinformationen "Latenzmessungen in der Diagnostik diskreter Benennstörungen"
von Sinaida Kargel, Anna Stielow, Michael Merz, Ulrike Domahs, Frank Domahs
Zusammenfassung:
Bei neurologischen PatientInnen häufig noch vorliegende diskrete Wortfindungsstörungen (oft in Form erhöhter Benennlatenzen bei letztlich korrekter Reaktion) können anhand verbreiteter Testverfahren nur unzureichend diagnostiziert werden. Spezielle Diagnostikinstrumente, die hier Abhilfe schaffen könnten, sind in der klinischen Praxis oft nicht verfügbar oder nicht praktikabel einsetzbar. Ziel dieser Studie war es daher, normative Daten zu Benennlatenzen für den Untertest Benennen des weit verbreiteten Aachener Aphasie Tests (AAT) zu gewinnen, um mit ihrer Hilfe diskrete Benennstörungen objektiv und praktikabel diagnostizieren zu können.
Es wurden Benennlatenzen von 81 ProbandInnen ohne neurologische Erkrankung im Untertest Benennen des AAT erhoben und auf mögliche Auswirkungen der Faktoren Alter, Bildung und Geschlecht analysiert. Außerdem wurde eine Patientin mit einer diskreten Benennstörung hinsichtlich ihrer Benennlatenzen untersucht, um den möglichen Einsatz der normativen Daten beim Nachweis solcher diskreten Benennstörungen zu illustrieren.
Bei den KontrollprobandInnen zeigte nur der Faktor Alter einen Effekt auf das Benennen, d. h. die Latenzen stiegen mit zunehmendem Alter signifikant an. Daraufhin wurden die normativen Daten in vier Altersgruppen klassifiziert, für die jeweils Schwellwerte auffälliger Benennlatenzen definiert wurden. Die untersuchte Patientin erwies sich - obwohl ihre Fehlerzahl nur gering war und der AAT lediglich die Diagnose „keine Aphasie/Restaphasie" ergab - hinsichtlich ihrer Benennlatenzen gegenüber der Kontrollgruppe als klar auffällig im Sinne eines verzögerten Wortabrufs.
Durch die gewonnenen normativen Daten zu Benennlatenzen gesunder SprecherInnen konnte die diagnostische Aussagekraft des AAT-Untertests Benennen in einer für die klinische Praxis leicht anwendbaren Form erweitert werden.
Schlüsselwörter: Aachener Aphasie Test (AAT), Diskrete Benennstörungen, Mündliches Benennen, Latenzen, Normative Daten
Abstract:
Neurological patients are often affected by discrete anomia (in the sense of preserved naming accuracy but increased naming latencies). This pattern cannot be reliably diagnosed using prevalent tests. However, specific diagnostic tools which could serve to detect discrete anomia are often not readily available. Therefore, the present study is aimed at collecting normative data for latencies in the naming subtest of the prevalent Aachener Aphasie Test (AAT). Such normative data may be used to detect discrete anomia in an objective and clinically practicable way.
We collected naming latencies of 81 healthy participants who performed the AAT naming subtest. These latencies were analyzed for potential effects of age, education or gender. Moreover, a patient with a discrete naming deficit was examined to illustrate the use of normative naming latencies for the detection of discrete anomia.
Only the demographic factor of age showed an effect on naming, i.e. increasing age led to increased latencies. Accordingly, normative data were classified into four age groups. For each of those groups, cut-off values were defined for clinical assessment. The patient produced only few errors and the analysis of her AAT results led to the somewhat vague diagnosis of "no aphasia or residual aphasia". Nevertheless, her naming latencies were clearly above the cut-off, demonstrating a discrete anomia in the sense of delayed word form retrieval.
The normative data for naming latencies gathered in our study further enhance the utility of the AAT naming subtest as a practicable tool to detect discrete naming disorders.
Keywords: Aachener Aphasie Test (AAT), discrete naming disorder, picture naming, latencies, normative data
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Dieser Artikel wurde in der Fachzeitschrift Logos veröffentlicht. Ausgabe 2/2015 DOI-Nr....
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Dieser Artikel wurde in der Fachzeitschrift Logos veröffentlicht.
Ausgabe 2/2015 DOI-Nr. 10.7345/prolog-1502092
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