Von der Macht des Erzählens - Erzählen als Spracherwerbsstrategie
Antje Voß, Logopädin
Erzählen besteht aus dem Zusammenwirken von vielfältigen, komplexen Kompetenzen (Interaktions- und Weltwissen, sprachliches Wissen, Erinnerungsvermögen) und wird direkt von der emotionalen Situation des erzählenden Kindes beeinflusst.
Im ersten Teil der Fortbildung werden die Erzählentwicklung von unauffälligen Kindern beschrieben und diagnostische Möglichkeiten davon abgeleitet. Es wird aufgezeigt, welche Bereiche besonders für Kinder mit Schwierigkeiten im Spracherwerb herausfordernd sind.
Anhand von Videobeispielen werden im zweiten Teil Einblicke in die therapeutische Arbeit mit Kindergartenkindern, Schulkindern und Kindern mit Entwicklungsverzögerungen gegeben. Es wird gezeigt, wie das Freispiel die Aspekte des Erzählens vorbereitet.
Die praktische Arbeit mit dem Papiertheater (Kamishibai) wird im dritten Teil als therapeutische Möglichkeit vorgestellt. Im Vordergrund steht dabei das "Selbst" eines jeden Erzählers mit seinen eigenen Geschichten. Die zentrale Bedeutung der Zuhörenden wird hervorgehoben. Denn ohne Zuhörende gibt es keinen Anlass, etwas zu erzählen. Durch das Schaffen von Erzählräumen werden die Kinder dabei unterstützt, sich selbst als erzählend zu erleben und Erzählfreude zu entwickeln.
Voraussetzung: Vorwissen aus der Entwicklungspsychologischen Therapie für den Bereich Spielentwicklung ist empfehlenswert.
Weiterführende Informationen
Seminaranmeldungen sind telefonisch nicht möglich!
320,00 €
Freie Plätze !
Bitte beachten Sie: Anmeldungen können nur während unserer Bürozeiten MO-DO 08:00-16:00, FR 08:00-13:00 Uhr bearbeitet werden.
Seminar-Nr.: | 2545-KC |
Seminarort: | Köln |
Datum: |
FR, 07.11.2025 | 09:00 - 16:00
SA, 08.11.2025 | 09:00 - 16:00 |
Fortbildungspunkte: | 14 |
Theorie: | 7 |
Praxis: | 7 |
Kurzbiographie: Antje Voß, Logopädin
Mit logopädischer Therapie unterstützt Antje Voß seit 22 Jahren Eltern und deren Kinder zum Thema „Kommunikation und Spracherwerb". Dabei arbeitet sie im Kontext von Kindergarten, Frühförderung und Schule sowie in freier Praxis. In dieser Zeit stand sie in enger Verbindung zum Team des „Zentrums für kleine Kinder" in Winterthur und wendet das Zollinger-Konzept (EST) an. In Supervisionen bei Dr. Dietmut Niedecken, Jürgen Trapp und Dr. Barbara Dehm-Gauwerky stand für sie das Nachdenken über die Wirkung der psychodynamischen Logopädie im Vordergrund. In 2019 gründete sie zusammen mit Kolleginnen in Hamburg den „Arbeitskreis zur entwicklungspsychologischen Sprachtherapie (nach Dr. B. Zollinger)". Insbesondere setzt sie sich für die Vermittlung dieser Therapieform und deren Reflexion im Hinblick auf die Entwicklung von Erzählfähigkeiten ein.
Quellenangaben:
Bächtiger, Lislott (2003): Frühkindliches Psychoorganisches Syndrom, POS, ADS, Thieme Georg Verlag
Zollinger, Barbara (2008): Die Entdeckung der Sprache, Bern: Haupt Verlag.
Zollinger, Barbara, (Hrsg.) (2008): Kinder im Vorschulalter, Bern: Haupt Verlag.
Zollinger, Barbara (Hrsg.)(2000): Wenn Kinder die Sprache nicht entdecken. Einblicke in die Praxis der Sprachtherapie. Bern: Haupt Verlag.
Zollinger, B. (2004): Kindersprachen, Kinderspiele. Erkenntnisse aus der Therapie mit kleinen Kindern, Bern: Haupt Verlag.
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