Nach wie vor sei der Bildungserfolg eng an die soziale und sprachliche Herkunft gekoppelt. Mehrsprachigkeit werde hier als Defizit gesehen und als Hindernis für den Bildungserfolg verstanden. "Mehrsprachigkeit ist aber eine gesellschaftliche Realität und mit vielen Vorteilen verbunden. Die nach wie vor monolingual ausgerichtete Bildungspolitik greift dies bisher kaum auf, obwohl allein mehr als 1/3 (ca. 36%) aller Kinder in Familien einen sog. Migrationshintergrund haben und potentiell mehrsprachig aufwachsen. Kinder und Jugendliche sollten daher einen Rechtsanspruch auf Entwicklung einer eigenen sprachlichen und kulturellen Identität haben, wie es die UN-Kinderrechtskonvention vorsieht", so die Verbände in einem Offenen Brief. Gefordert wird, dass alle Bildungseinrichtungen auf die zunehmende kulturelle und sprachliche Pluralisierung der Einwanderungsgesellschaft mit modernen pädagogischen und didaktischen Konzepten reagieren und die lebensweltliche Mehrsprachigkeit als gesellschaftliche Bildungsressource anerkannt und gezielt gefördert wird.
Bildungspolitik muss Mehrsprachigkeit endlich mitdenken!
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